mit dem Beitrag “Keine Baugenehmigung ohne Nachhaltigkeitsausweis” fordert nun auch Susanne Wartzeck (BDA), Präsidentin eines eher konservativen Berufsverbands der Architekten, Ende September 2021 in Venedig konkrete und einschneidende Massnahmen zur Klimabewältigung. Auf dieser Veranstaltung wurden unter dem Motto “Wir schaffen das” mögliche Antworten auf die Klimakrise diskutiert. Mit der Forderung “vom Baumeister zum Hausmeister” von Professor Ferdinand Ludwig sollen Kolleginnen und Kollegen ein neues und anderes Verständnis des Architektenberufs verinnerlichen. Aber allein der Ansatz, dass Baukosten unter Berücksichtigung von Unterhalts- und möglichen Sanierungskosten evalutiert werden müssen, ist nicht erst seit heute eine Selbstverständlichkeit. So erfreulich es ist, dass sich ein Architektenverband Gedanken zur Verantwortung des Planers für die Umwelt macht, so fehlte bisher ein realisierbares und für uns ArchitektInnen praktizierbares Konzept. Erst mit dem Vorschlag von Architects for Future zur Novellierung der Musterbauordnung (MBO) für klimaneutrales bzw. klimapositves Bauen liegen nun erstmals konkrete Forderungen an die Politik auf dem Tisch. Verbände, Kammern sowie verschiedene Institutionen haben sich bereits dieser Initiative angeschlossen. Auch wenn das aktuelle Wahlergebnis eine Weiterführung der Politik der Mitte vermuten lässt, ist eine neue Bundesregierung, wie auch immer sie aussehen wird, zum Handeln gefordert. Ein “Weiter so” kann und darf es in der Klimapolitik nicht mehr geben.
Herzlichst
Architekt VfA