Das zweite Semester an der ]a[ begann gleich mit rasantem Tempo

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Akademie der Bildenden Künste in Wien

Das zweite Semester begann gleich mit rasantem Tempo. Dadurch, dass ich in diesem Semester den Vorstand des Instituts für Kunst und Architektur als Professor für das Fach „Entwerfen“ habe, ist der Erwartungsdruck hoch. Und zwar nicht nur von ihm ausgehend, sondern auch von den Studierenden selbst.

RaumprogrammDas Thema in diesem Semester ist das Entwerfen einer Architekturschule für 20 Personen. Der erste Schritt war die Anfertigung eines Raumprogramms bestehend aus sieben Räumen: einem Zeichensaal, einem Lesesaal, einem Essbereich, einer Teeküche, einem Erholungsraum, einer Toilette sowie entweder einer Werkstatt oder einem Raum für virtuelle und digitale Versuche (genannt Deep Space). ­­­

 

RaumprogrammDer nächste Schritt war die Übertragung des Raumprogramms auf ein Hängemodell. Dies bedeutet, die raumbildenden Kanten werden beispielsweise auf Seile übertragen und diese  durch Aussteifungen und Gewichte in Form gebracht. Hier wird es sehr schwierig und spannend, denn das Hängemodell muss in 1:25 gebaut werden, es soll jedoch zudem  mit Hilfe eines Programms zur Simulation von Kraftwirkungen modellieren werden. Der Arbeitsprozess soll ein stetiger Wechsel zwischen dem Testen am Computer mit dem Programm und dem Arbeiten am realen Modell  sein.

Hängemodell

Das Programm, das wir benutzen, ist ein Plugin für Rhinoceros 3D mit dem Namen Grasshopper, welches parametrisch arbeitet. Um ehrlich zu sein, es ist sehr spektakulär mit dem Programm zu arbeiten. Auf den ersten Blick wirkt es zwar extrem kompliziert, aber nach wenigen Tagen hat man die Grundzüge gelernt. Die restlichen Funktionen lernt man während der Arbeit am Modell. Es lohnt sich sehr, sich damit näher zu beschäftigen. Auf >>Youtube gibt es eine Reihe von Tutorials von einem Professor des MIT, die sehr hilfreich sind.

Wir, die Studenten, werden auch sehr gut von einem zweiten Professor betreut, der uns im Fach Entwerfen beurteilenden wird.  Ich habe mich in meinem Projekt für den „Deep Space“ entschieden. Für die Beschreibung der Räume im Hängemodell benutze ich aufblasbare Druckkammern, welche ich mit Seilen ausspanne. Ein relativ komplexes Verfahren, da es keine Ballons in der Größe meiner Räume gibt, weswegen ich auch schon geschätzte 60 Stunden mit  dem Schweißen von Folien verbracht habe- schöne Osterferien hatte ich.

Generell ist der Arbeitsdruck sehr zu spüren. Dieses Wochenende habe ich nicht so viel Zeit wie sonst in der Uni verbracht, sondern habe am Samstag für Freunde gekocht und gebacken. Sonntag war ich vier Stunden in der Uni und habe anschließend mit meinen WG-Mitbewohnern die Wohnung geputzt. Am Montag war, so wie jeden Montag, Präsentation und mir wurde nahegelegt, ich solle doch schneller arbeiten. Das war wohl das letzte freie Wochenende für mich. Wahrscheinlich habe ich aus diesem Grund in meinem Modell der Architekturschule die Priorität auf das Erholen gelegt und die Räume für Essen, Teekochen und Ausruhen am nächsten zur Sonne gesetzt sowie die Arbeitsräume aus transparenten Membranen geplant um den Studenten die größtmögliche Aufnahme von Vitamin D zu ermöglichen.



Ruben Stadler
Architekturstudent

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